Die St. Johannes-Kirche
Inmitten des Dorfes, gleichsam auf einer grünen Insel, steht die St. Johannes-Kirche auf dem alten Friedhof, von alten Linden umgeben.
Die St. Johannes-Kirche ist in mehr als acht Jahrhunderten zu ihrer heutigen Form herangewachsen. Romanische Stilelemente lassen es zu, die Anfänge des Bauwerks in das 12. Jahrhundert hinein zu datieren. Um 1400 wurde die Kirche erweitert: Das Kirchenschiff wurde nach Osten hin verlängert und der Turm wurde erhöht. Gotische Stilelemente im Turmaufsatz weisen darauf hin.
Bei der Renovierung der Kirche 1989 wurden gotische Wandmalereien freigelegt. Kunsthistoriker datieren die Entstehung auf die Zeit der gotischen Erweiterung, also auch um 1400. In den Jahren 1737 – 1744 wurde die Kirche auf Veranlassung des damaligen Gutsherrn, Gotthard Heinrich August von Bülow, zu ihrer heutigen Gestalt umgebaut.
Der Kirchenraum erhielt durch den Kanzelaltar, den Orgelprospekt aus dem Jahr 1702 und den aus Holz geschnitzten Taufständer auf drei Füßen sein barockes Gepräge.
Der Kanzelaltar von 1744 und als räumlicher Gegenpol dazu der Orgelprospekt von 1702 geben dem Raum eine stilistische Einheit, die noch durch einen 1983 angefertigten flämischen Barockkronleuchter betont wird.
Der Kanzelaltar wurde gestiftet von Gotthard Heinrich August von Bülow. Die Kanzel trägt das Monogramm des Stifters. Gotthard Heinrich August von Bülow war der Großvater von Carl August von Hardenberg, preußischer Staatskanzler und Reformer, geboren am 31. Mai 1750 im Herrenhaus in Essenrode.
Bekrönt wird der Kanzelaltar mit dem über den Tod triumphierenden Christus.
Von Bülow hat darum gebeten, den Altar nebst Kanzel und Malerei auf eigene Kosten machen zu lassen. Im Gegenzug bat er um den Bau eines Grabgewölbes mit darüber befindlichem Kirchenstand. Das ältere Grabgewölbe von 1679 befand sich unter dem Altarraum.
Bei den Umbauarbeiten wurde der mittlere Teil der nördlichen Wand heraus genommen und über dem neuen, dem 2. Grabgewölbe, die „Gutsprieche“ in Fachwerkbauweise errichtet.
Darüber hinaus gibt es über 400 Jahre alte Porträts und Epitaphien und handwerklich wunderschön gearbeitete Altarleuchter zu bewundern.
Am 12. Januar 2003 konnte die Weißenborn – Orgel nach einer grundlegenden Renovierung und Teilerneuerung in einem feierlichen Gottesdienst wieder zum Lobe Gottes erklingen.
Die St. Johannes-Kirche ist in mehr als acht Jahrhunderten zu ihrer heutigen Form herangewachsen. Romanische Stilelemente lassen es zu, die Anfänge des Bauwerks in das 12. Jahrhundert hinein zu datieren. Um 1400 wurde die Kirche erweitert: Das Kirchenschiff wurde nach Osten hin verlängert und der Turm wurde erhöht. Gotische Stilelemente im Turmaufsatz weisen darauf hin.
Bei der Renovierung der Kirche 1989 wurden gotische Wandmalereien freigelegt. Kunsthistoriker datieren die Entstehung auf die Zeit der gotischen Erweiterung, also auch um 1400. In den Jahren 1737 – 1744 wurde die Kirche auf Veranlassung des damaligen Gutsherrn, Gotthard Heinrich August von Bülow, zu ihrer heutigen Gestalt umgebaut.
Der Kirchenraum erhielt durch den Kanzelaltar, den Orgelprospekt aus dem Jahr 1702 und den aus Holz geschnitzten Taufständer auf drei Füßen sein barockes Gepräge.
Der Kanzelaltar von 1744 und als räumlicher Gegenpol dazu der Orgelprospekt von 1702 geben dem Raum eine stilistische Einheit, die noch durch einen 1983 angefertigten flämischen Barockkronleuchter betont wird.
Der Kanzelaltar wurde gestiftet von Gotthard Heinrich August von Bülow. Die Kanzel trägt das Monogramm des Stifters. Gotthard Heinrich August von Bülow war der Großvater von Carl August von Hardenberg, preußischer Staatskanzler und Reformer, geboren am 31. Mai 1750 im Herrenhaus in Essenrode.
Bekrönt wird der Kanzelaltar mit dem über den Tod triumphierenden Christus.
Von Bülow hat darum gebeten, den Altar nebst Kanzel und Malerei auf eigene Kosten machen zu lassen. Im Gegenzug bat er um den Bau eines Grabgewölbes mit darüber befindlichem Kirchenstand. Das ältere Grabgewölbe von 1679 befand sich unter dem Altarraum.
Bei den Umbauarbeiten wurde der mittlere Teil der nördlichen Wand heraus genommen und über dem neuen, dem 2. Grabgewölbe, die „Gutsprieche“ in Fachwerkbauweise errichtet.
Darüber hinaus gibt es über 400 Jahre alte Porträts und Epitaphien und handwerklich wunderschön gearbeitete Altarleuchter zu bewundern.
Am 12. Januar 2003 konnte die Weißenborn – Orgel nach einer grundlegenden Renovierung und Teilerneuerung in einem feierlichen Gottesdienst wieder zum Lobe Gottes erklingen.
Patronat:
Von 1326 bis 1625 hatten die von Garßenbüttel als Lehnsherren des Herzogs hier in Essenrode gesessen und die Geschichte auch der Kirche beeinflusst. Nach dem Aussterben der von Garßenbüttel wurden 1626 die von Bülow mit dem Gut belehnt und erhielten auch gleichzeitig das Patronat über die Kirche, das bis dahin der Herzog selbst als Landesherr ausgeübt hatte. Das Gut ging 1837 in den Besitz der Familie von Lüneburg über und damit auch das Kirchenpatronat mit allen Rechten und Pflichten. Patronin der Kirchengemeinde ist Frau Sitta Waitz.
Glockengeläut Kirche Essenrode
Die Orgel der Kirche in Essenrode
Am Sonntag, dem 12. Januar 2003 konnte Herr Landessuperintendent Eckhard Gorka in einem Festgottesdienst die in ihrem Ursprung aus dem Jahre 1702 stammende Orgel der St. Johannes-Kirche zu Essenrode nach gründlichen Instandsetzungsarbeiten erneut dem gottesdienstlichen Gebrauch weihen.
Eine über zehn Jahre währende Spendenbereitschaft vieler Gemeindeglieder hat es ermöglicht, die Orgel im Jahre ihres dreihundertjährigen Bestehens gründlich überarbeiten und die ihrem historischen Prospekt für Kriegszwecke entnommenen Originalpfeifen historisch angemessen rekonstruieren zu lassen.
1737 bis 1744 ließ Gotthard Heinrich August von Bülow, Gutsherr und Patron in Essenrode, die aus dem Mittelalter stammende Kirche zu ihrer heutigen barocken Gestalt umbauen. Krönender Abschluss des Umbaues war 1744 die Aufstellung des von ihm gestifteten Kanzelaltars. Zu Michaelis des Jahres 1760 wurde die Ausstattung der Kirche durch eine weitere Bülowsche Stiftung vervollkommnet: die Aufstellung der in ihrem Erscheinungsbild äußerst kunstvoll gestalteten Orgel aus dem Jahre 1702. Diese Orgel wurde von den Braunschweigischen Orgel- und Instrumentenmachern Johann Friedrich Kochau und Abraham Südekum für die Schlosskapelle Bayernaumburg, einem ebenfalls Bülowschen Besitz östlich des Harzes, gebaut. Mit dem Umsetzen der Orgel in die Kirche des Bülowschen Hauptsitzes in Essenrode war und ist die barocke Ausgewogenheit des Kirchenraumes auf das Trefflichste gelungen.
1917 mussten allenthalben Metalle für Kriegszwecke abgegeben werden. Das betraf sowohl Hausgeräte als auch Glocken und Orgelpfeifen. Und so wurde der Essenroder Orgel in jenem Jahre Übles angetan. Die damals 215 Jahre alten Metallpfeifen wurden abgeholt, die Orgel war unbespielbar geworden. Im Jahre 1920 wurde unter Wiederverwendung des historischen Prospektes ein pneumatisches Orgelwerk eingebaut, das zum großen Teil mit Pfeifen aus Zinkblech ausgestattet war, und so erhielt auch der Prospekt aus Zinkblech (Regenrohr) hergestellte minderwertige Ersatzpfeifen, die klanglich nicht unbedingt ansprechend waren. Das pneumatische Orgelwerk von 1920 war so störanfällig, dass es in den Jahren von 1954 bis 1963 in drei Bauabschnitten unter Wiederverwendung des meisten Pfeifenmaterials von 1920 durch ein mechanisches Werk ersetzt wurde.
Nach der umfangreichen Kirchenrenovierung der Jahre 1987 bis 1989 bestand die Notwendigkeit, auch an der Orgel etwas tun zu müssen. Verschleiß und eine allgemeine Verschmutzung durch Baustaub ließen es geboten sein, die Orgel zu überholen. In diesem Ansinnen sah sich der Kirchenvorstand der Ansicht der landeskirchlichen Fachaufsicht gegenübergestellt, man solle in dieses Werk kein Geld hineinstecken, hinter einen historisch so wertvollen Prospekt gehöre ein kompletter Neubau, ausgeführt in historisch belegter Machart. In dieser Spannbreite zwischen Überarbeitung und Neubau hat sich der Kirchenvorstand dann über zehn Jahre lang bewegt. Es wurde fleißig gesammelt und gespendet, doch musste auch zur Kenntnis genommen werden, dass ein Neubau niemals möglich sein würde.
Im Jahre 2001 wurde von dem Orgelbaumeister Bartelt Immer aus Norden in Ostfriesland ein Konzept entwickelt und 2002 auch ausgeführt, das angesichts des begrenzten Finanzrahmens zweierlei Ziele beinhaltete: Der historische Teil, also der Prospekt, erhält durch auf Sand gegossene Zinnpfeifen seinen ursprünglichen Zustand wieder und gleichzeitig wird das vorhandene Orgelwerk von 1954 bis 1963 instandgesetzt.
Da nicht herausfindbar war, ob die beiden Orgelbauer Kochau und Südekum noch andere Orgeln hinterlassen hatten, an denen man sich bezüglich der ursprünglichen Mensurierung hätte orientieren können, wurde die Mensurierung von der in etwa zur gleichen Zeit erbauten Arp-Schnitger-Orgel in Grasberg bei Bremen übernommen. Die neuen Zinnpfeifen des Orgelprospektes umfassen die beiden Grundregister des Hauptwerkes, die nun der Orgel ihr klangliches Fundament geben und denen deshalb alle verbliebenen Pfeifen der Orgel durch Umarbeitung und Neuintonation angepasst werden mussten. Abgerundet wird die neue Klangfarbe der Orgel durch den Einbau eines Gedackt 8´und einer Rohrflöte 4´aus Eiche im Oberwerk, einer Spezialität des Nordener Orgelbaumeisters. Die Orgel hat jetzt eine Klangqualität, die Laien wie auch Fachleute gleichermaßen überrascht. Mit Sicherheit ist man dem Klangbild, wie es der Orgel einst vor 300 Jahren von ihren Erbauern gegeben worden war, ein gutes Stück näher gekommen. Die Orgel hat eine „norddeutsche Barockstimmung“, die sich klanglich an den Idealen des Barock, der Entstehungszeit der Essenroder Orgel, orientiert.
Die Orgel verfügt wie bisher über Oberwerk, Hauptwerk und Pedalwerk mit insgesamt 16 Registern und immerhin 951 Pfeifen, von denen die größte 2,40 Meter und die kleinste nur wenige Zentimeter misst.
Wer war nun Gotthard Heinrich August von Bülow, dem die Kirchengemeinde Essenrode noch heute so unendlich viel zu verdanken hat?
G. H. A. von Bülow wurde 1704 in Bayernaumburg im heutigen Kreis Sangerhausen im südöstlichen Harzvorland geboren. Sein Vater war Anton Wolf von Bülow aus Essenrode, der als dem Erben nachgeborener Bruder Theologie studiert hatte und 1687 als Pastor nach Dannenberg ging. Als sein mit Bayernaumburg belehnter Bruder 1703 kinderlos starb, gab er sein Pastorenamt auf und trat die Herrschaft in Bayernaumburg an. Ein Jahr darauf wurde G. H. A. von Bülow geboren, der in Bayernaumburg aufwuchs und 1724, nachdem der älteste Bruder seines Vaters kinderlos gestorben war, das großelterliche Erbe in Essenrode antrat. Damit war er für Bayernaumburg und Essenrode zuständig. G. H. A. von Bülow machte Essenrode zu seinem Hauptsitz, baute den alten Bülowschen Sitz zu seiner heutigen Form um und war als „Königlich Groß-Britannischer und Churfürstlich Braunschweig-Lüneburgischer Landrat zu Celle und Erblehns- und Gerichtsherr zu Essenrode und Bayernaumburg“ politisch eng mit unserer Gegend verbunden. Er war ein reformerischer Geist und bereitete zielstrebig die Entlassung der Bauern aus der Gutsabhängigkeit vor. Gotthard Heinrich August von Bülow starb 1769 und wurde am 23. April im Bülowschen Erbbegräbnis unserer Kirche beigesetzt.
Hartmut Bosse
Eine über zehn Jahre währende Spendenbereitschaft vieler Gemeindeglieder hat es ermöglicht, die Orgel im Jahre ihres dreihundertjährigen Bestehens gründlich überarbeiten und die ihrem historischen Prospekt für Kriegszwecke entnommenen Originalpfeifen historisch angemessen rekonstruieren zu lassen.
1737 bis 1744 ließ Gotthard Heinrich August von Bülow, Gutsherr und Patron in Essenrode, die aus dem Mittelalter stammende Kirche zu ihrer heutigen barocken Gestalt umbauen. Krönender Abschluss des Umbaues war 1744 die Aufstellung des von ihm gestifteten Kanzelaltars. Zu Michaelis des Jahres 1760 wurde die Ausstattung der Kirche durch eine weitere Bülowsche Stiftung vervollkommnet: die Aufstellung der in ihrem Erscheinungsbild äußerst kunstvoll gestalteten Orgel aus dem Jahre 1702. Diese Orgel wurde von den Braunschweigischen Orgel- und Instrumentenmachern Johann Friedrich Kochau und Abraham Südekum für die Schlosskapelle Bayernaumburg, einem ebenfalls Bülowschen Besitz östlich des Harzes, gebaut. Mit dem Umsetzen der Orgel in die Kirche des Bülowschen Hauptsitzes in Essenrode war und ist die barocke Ausgewogenheit des Kirchenraumes auf das Trefflichste gelungen.
1917 mussten allenthalben Metalle für Kriegszwecke abgegeben werden. Das betraf sowohl Hausgeräte als auch Glocken und Orgelpfeifen. Und so wurde der Essenroder Orgel in jenem Jahre Übles angetan. Die damals 215 Jahre alten Metallpfeifen wurden abgeholt, die Orgel war unbespielbar geworden. Im Jahre 1920 wurde unter Wiederverwendung des historischen Prospektes ein pneumatisches Orgelwerk eingebaut, das zum großen Teil mit Pfeifen aus Zinkblech ausgestattet war, und so erhielt auch der Prospekt aus Zinkblech (Regenrohr) hergestellte minderwertige Ersatzpfeifen, die klanglich nicht unbedingt ansprechend waren. Das pneumatische Orgelwerk von 1920 war so störanfällig, dass es in den Jahren von 1954 bis 1963 in drei Bauabschnitten unter Wiederverwendung des meisten Pfeifenmaterials von 1920 durch ein mechanisches Werk ersetzt wurde.
Nach der umfangreichen Kirchenrenovierung der Jahre 1987 bis 1989 bestand die Notwendigkeit, auch an der Orgel etwas tun zu müssen. Verschleiß und eine allgemeine Verschmutzung durch Baustaub ließen es geboten sein, die Orgel zu überholen. In diesem Ansinnen sah sich der Kirchenvorstand der Ansicht der landeskirchlichen Fachaufsicht gegenübergestellt, man solle in dieses Werk kein Geld hineinstecken, hinter einen historisch so wertvollen Prospekt gehöre ein kompletter Neubau, ausgeführt in historisch belegter Machart. In dieser Spannbreite zwischen Überarbeitung und Neubau hat sich der Kirchenvorstand dann über zehn Jahre lang bewegt. Es wurde fleißig gesammelt und gespendet, doch musste auch zur Kenntnis genommen werden, dass ein Neubau niemals möglich sein würde.
Im Jahre 2001 wurde von dem Orgelbaumeister Bartelt Immer aus Norden in Ostfriesland ein Konzept entwickelt und 2002 auch ausgeführt, das angesichts des begrenzten Finanzrahmens zweierlei Ziele beinhaltete: Der historische Teil, also der Prospekt, erhält durch auf Sand gegossene Zinnpfeifen seinen ursprünglichen Zustand wieder und gleichzeitig wird das vorhandene Orgelwerk von 1954 bis 1963 instandgesetzt.
Da nicht herausfindbar war, ob die beiden Orgelbauer Kochau und Südekum noch andere Orgeln hinterlassen hatten, an denen man sich bezüglich der ursprünglichen Mensurierung hätte orientieren können, wurde die Mensurierung von der in etwa zur gleichen Zeit erbauten Arp-Schnitger-Orgel in Grasberg bei Bremen übernommen. Die neuen Zinnpfeifen des Orgelprospektes umfassen die beiden Grundregister des Hauptwerkes, die nun der Orgel ihr klangliches Fundament geben und denen deshalb alle verbliebenen Pfeifen der Orgel durch Umarbeitung und Neuintonation angepasst werden mussten. Abgerundet wird die neue Klangfarbe der Orgel durch den Einbau eines Gedackt 8´und einer Rohrflöte 4´aus Eiche im Oberwerk, einer Spezialität des Nordener Orgelbaumeisters. Die Orgel hat jetzt eine Klangqualität, die Laien wie auch Fachleute gleichermaßen überrascht. Mit Sicherheit ist man dem Klangbild, wie es der Orgel einst vor 300 Jahren von ihren Erbauern gegeben worden war, ein gutes Stück näher gekommen. Die Orgel hat eine „norddeutsche Barockstimmung“, die sich klanglich an den Idealen des Barock, der Entstehungszeit der Essenroder Orgel, orientiert.
Die Orgel verfügt wie bisher über Oberwerk, Hauptwerk und Pedalwerk mit insgesamt 16 Registern und immerhin 951 Pfeifen, von denen die größte 2,40 Meter und die kleinste nur wenige Zentimeter misst.
Wer war nun Gotthard Heinrich August von Bülow, dem die Kirchengemeinde Essenrode noch heute so unendlich viel zu verdanken hat?
G. H. A. von Bülow wurde 1704 in Bayernaumburg im heutigen Kreis Sangerhausen im südöstlichen Harzvorland geboren. Sein Vater war Anton Wolf von Bülow aus Essenrode, der als dem Erben nachgeborener Bruder Theologie studiert hatte und 1687 als Pastor nach Dannenberg ging. Als sein mit Bayernaumburg belehnter Bruder 1703 kinderlos starb, gab er sein Pastorenamt auf und trat die Herrschaft in Bayernaumburg an. Ein Jahr darauf wurde G. H. A. von Bülow geboren, der in Bayernaumburg aufwuchs und 1724, nachdem der älteste Bruder seines Vaters kinderlos gestorben war, das großelterliche Erbe in Essenrode antrat. Damit war er für Bayernaumburg und Essenrode zuständig. G. H. A. von Bülow machte Essenrode zu seinem Hauptsitz, baute den alten Bülowschen Sitz zu seiner heutigen Form um und war als „Königlich Groß-Britannischer und Churfürstlich Braunschweig-Lüneburgischer Landrat zu Celle und Erblehns- und Gerichtsherr zu Essenrode und Bayernaumburg“ politisch eng mit unserer Gegend verbunden. Er war ein reformerischer Geist und bereitete zielstrebig die Entlassung der Bauern aus der Gutsabhängigkeit vor. Gotthard Heinrich August von Bülow starb 1769 und wurde am 23. April im Bülowschen Erbbegräbnis unserer Kirche beigesetzt.
Hartmut Bosse